Fotolegende: Dick Marty, ganz rechts stehend, beim Abschlussbild nach der Preisübergabe «Offene Alpen» an das CAMZ in Uschhorod (UA) im März 2012. Der Menschenrechtsaktivist Maxim Butkewitsch, der sich heute in russischer Gefangenschaft befindet, war auch dabei: unten in der Mitte.
Dick Marty (1945 - 2023)
Unser Freund Dick Marty ist am 28. Dezember mit 78 Jahren an einem Krebsleiden gestorben. In seiner langen Karriere war er Staatsanwalt des Kantons Tessin, Regierungsrat und Ständerat desselben Kantons sowie Abgeordneter der Parlamentarischen Versammlung des Europarats, für den er mehrere spezielle Untersuchungen durchführte: über die illegalen CIA-Gefängnisse in Europa nach dem 11. September 2001 und den Organhandel im Kosovo. Er war unbequem und unbestechlich, wenn er solche heissen Eisen anpackte. Zuletzt stand er unter Polizeischutz wegen eines Mordkomplotts serbischer Kreise gegen seine Person.
Wir lernten Dick Marty persönlich kennen, als wir 2012 zusammen in die Ukraine reisten. Wir hatten ihn angefragt, die Laudatio für die Übergabe des Schweizer Menschenrechtspreises «Offene Alpen» zu halten. Er sagte spontan zu. Der Preis ging damals an das «Komitee für medizinische Hilfe in Transkarpatien» (CAMZ), um dessen Flüchtlingsarbeit in einem sehr schwierigen Umfeld zu unterstützen. Auf unserer gemeinsamen Reise in die Ukraine ist eine anhaltende Freundschaft zwischen uns entstanden. Mit Dick Marty haben wir einen engen Freund und Mitstreiter verloren, der nur nach seinem Gewissen und mit klaren Fakten für Wahrheit und Gerechtigkeit kämpfte. Wir vermissen ihn sehr.
Michael Rössler, Claude Braun und Hannes Reiser für das Europäische BürgerInnen Forum und den Freundeskreis Cornelius Koch